Kapitel 2
Cord zog die Kapuze tiefer. Die Kälte biss ihm in die Wangen, ließ die Finger steif werden.
Schwarze Tannen ragten wie Wächter auf. Ihre Äste bogen sich unter der Last des Schnees. Ein eisiger Wind pfiff durch die Kronen, ließ die sich biegenden Stämme bedrohlich knacken und erstickte das Knirschen ihrer Schritte. Hier und da fand der Schnee seinen Weg durch das dichte Geäst und bildete helle Inseln auf dem stockfinsteren Waldboden. Der Duft von Harz und feuchtem Holz hing in der Luft.
Cord hatte den Wald nie als Bedrohung empfunden – bis jetzt. Schemen huschten zwischen den Bäumen, jedes Knacken ließ sein Herz höher schlagen. Elrik Hennemann könnte überall sein, dachte er und leuchtete in die Dunkelheit. Doch das Licht schuf mehr Schatten, als es vertrieb.
Er richtete den Strahl dorthin, wo plötzlich ein Knarzen erklang. Doch erkennen ließ sich nichts, denn die angestrahlten Bäume warfen ein undurchdringliches, tanzendes Muster aus Licht und Dunkel auf den dahinterliegenden Wald.
„Ich hab gleich gewusst, dass Walter kneifen wird.“ Arnold spuckte auf den Boden.
„Er ist in Ordnung.“
„Er ist in Ordnung, wenn er uns die Mathe-Hausaufgaben abschreiben lässt. Und dabei hat er schon Panik. Hier an diesem Ort hätte er sich in die Hose gepisst.“
„Walter ist vorsichtig. Und er versucht, es allen recht zu machen. Auch seinen Eltern, die viel von ihm erwarten.“
„Ach, hör doch auf. Er ist einfach nur ein Feigling – ein perfekter Insasse für Anburg.“
„Vielleicht ist es ja das, was ihm zu schaffen macht“, sagte Cord leise.
„Still!“ Cord hielt inne und senkte die Taschenlampe.
„Was ist?“
„Hast du nichts gehört?“ Cord sah zurück.
Ein Licht flackerte zwischen den Bäumen.
Sie schalteten die Lampen aus, entfernten sich ein paar Schritte vom Weg und kauerten sich hinter die gewaltige, erdige Wurzel eines umgestürzten Baums.
Arnold flüsterte: „Glaubst du, sie suchen schon nach uns? Oder ist das der Hennemann?“
Cord hielt den Atem an. Das Licht flackerte näher, begleitet von hastigen, unregelmäßigen Schritten. Ein Knacken durchbrach die Stille, gefolgt von einem dumpfen Rascheln. Etwas bewegte sich hinter den Bäumen.
Cord umklammerte die Taschenlampe.
„Die haben uns gefunden“, flüsterte Arnold.
„Still!“ Cord drückte sich flach gegen die Wurzel.
Die Luft roch nach feuchtem Holz.
Der Lichtkegel zuckte.
Jemand blieb stehen.
Dann setzte er sich wieder in Bewegung – direkt auf sie zu.
„Das muss der Hennemann sein“, flüsterte Arnold. „Los, wir klären das an Ort und Stelle!“
Er sprang auf.
„Arnie, warte!“, zischte Cord, doch Arnold hörte nicht.
Seine Schritte wirbelten Schnee auf, und er brüllte: „Komm raus, du Feigling!“
Ein Schrei zerriss die Luft, eine Gestalt tauchte auf und blendete sie.
„Walter?“ Arnold ließ die Lampe sinken. „Bist du irre? Ich hätte dir beinahe die Taschenlampe über den Schädel gezogen!“
Cord trat jetzt ebenfalls hinter der Wurzel hervor. „Was machst du hier? Du solltest doch zurückgehen.“
„Glaubt ihr etwa, ich sei ein Angsthase?“ Walter schüttelte den Kopf. „Nein, das bin ich nicht. Ich lass euch nicht im Stich. Freunde halten zueinander.“
„Ich hoffe, du bereust es nicht.“ Cord klopfte Walter auf die Schulter. „Danke! Jetzt hat Elrik keine Chance gegen uns drei. Wir erledigen das rasch und klären dann die Sache in der Stadt.“
Walter ließ den Strahl seiner Lampe ziellos durch die Dunkelheit tanzen.
„Leuchte auf den Weg“, befahl Arnold, „das Geflacker nervt.“
„Ja, aber der Wald sieht nachts so unwirklich aus. Findet ihr nicht? Wie ein 3D-Spiel.“
„Cord und ich besitzen keine 3D-Brille, das weißt du doch.“ Arnold schnaubte. „Nicht jede Familie hat Reputation im Überfluss.“
„Ja, Arnie, tut mir leid. So hab ich das nicht gemeint. Einfache Spiele können auch Spaß machen. Graf Wundertal bietet jedem etwas, auch wenn man nur wenig Reps hat. Das ist das Wichtigste.“
„Die Spiele sind Zeitvergeudung“, sagte Cord. „Sie sollen uns ruhig stellen.“
„Na hör mal, sie trainieren unsere kognitiven Fähigkeiten. Den besten Spielern eröffnen sie ungeahnte Karrieremöglichkeiten. Manche dürfen sogar die Stadt verlassen.“
„Und wohin? Kennst du einen, der je wieder zurückgekommen ist?“, fragte Arnold. „Nur einen Einzigen?“
„Nein, aber du sagst doch selbst, dass du die Stadt eines Tages weit hinter dir lassen wirst.“
„Ja, aber vielleicht würde ich irgendwann mal vorbeischauen und meine alten Kumpels besuchen. Zumindest diejenigen, die nicht dauernd nerven.“
Eine Weile gingen die drei Freunde schweigend nebeneinander her.
„Findest du das Spiel auch Zeitvergeudung?“, fragte Walter Cord. „Ich meine, immerhin standest du eine halbe Ewigkeit auf dem ersten Platz? Wie hieß das nochmal?“
„Kachel“, antwortete Cord. „Ja, auch das Kachelspiel ist Zeitvergeudung.“
„Das ist das schwachsinnigste Spiel, das jemals programmiert wurde“, sagte Arnold. „Ich hab niemals eine Struktur in den wabernden Gebilden gesehen. Das ist das einzige Spiel, bei dem ich nie über null rausgekommen bin. Das Spiel ist der absolute Schrott. Es ist überhaupt kein Spiel.“
„Natürlich ist es ein Spiel. Du bist nur sauer, weil Cord darin unendlich viel besser ist als du.“
„Hört beide damit auf“, unterbrach Cord. „Außerdem bin ich nicht besser, denn ich spiele es nicht mehr. Soll der Graf es doch selbst spielen.“
„Kann ich gut verstehen“, sagte Walter. „Wenn ich meine Reps verliere und nur noch Kachel und so etwas spielen dürfte, dann würde ich auch streiken.“
Walter zögerte und kaute auf seiner Unterlippe. „Tut mir leid, dass sie dir die Reps genommen haben, aber es war ja immerhin dein Vater, der …“
Cord blieb abrupt stehen und wirbelte herum.
Der Strahl seiner Taschenlampe zuckte über die schneebedeckten Bäume.
„Mein Vater, der was?“ Seine Stimme war ruhig, doch in seinen Augen brannte ein Sturm.
„Na ja“, stammelte Walter, „er hat es getan. Nicht du.“
„Was hat er denn getan?“
Der Wind zerrte an den Ästen über ihnen, und Schnee rieselte auf die Köpfe der drei herab. Cords Taschenlampe warf zuckende Schatten über die Baumstämme.
„Mein Vater hat zumindest nicht das getan, was sie von ihm erwartet hatten. Er hat nicht einen Unschuldigen für den Mord am Wagner-Jungen verurteilt.“ Er holte tief Luft und stapfte weiter, ohne sich nach seinen Freunden umzusehen.
„Du Volltrottel.“ Arnold zischte Walter an. „Er will nicht darüber sprechen. Wenn du noch einmal dieses Thema anschneidest, binde ich deine Ohren zu einer Schleife über deinem runden Kopf. Verstanden?“
Walter nickte, ohne vom Boden aufzuschauen.
Arnold packte ihn an der Jacke. „Komm schon und halte einfach mal deine Klappe.“
Sie traten aus dem dichten Wald heraus. Eine Wolkenlücke gab den Blick auf einen verschneiten Hügel frei. Die eingestürzten Mauern der Burgruine zeichneten sich wie die Zähne eines uralten Raubtiers gegen den Nachthimmel ab. Dort oben lag das von Elrik Hennemann festgelegte Ziel.
Der Mond brach durch die Wolkendecke und warf ein gespenstisches Licht auf den kahlen Buchenwald, der den Pfad zur Ruine säumte.
„Warum will er sich dort mit uns treffen?“, fragte Walter.
„Weil er annimmt, wir würden kneifen“, antwortete Cord.
Arnold lachte. „Glaubt er, wir sind kleine Kinder und machen uns in die Hosen, wenn wir dort rauf müssen?“
Mit spöttischer Stimme stimmte er einen Auszählreim an.
„Vier und vier macht acht,
du hast an mich gedacht.“
Walter sah ihn erschrocken an. „Hör auf damit.“
„Was ist los, Walter? Willst du nicht mitsingen? Du hast doch nicht etwa Angst vor einem Kinderreim?“ Arnold grinste breit.
„Nein. Natürlich nicht.“ Walters Stimme klang verkrampft.
Jedes Kind in Anburg kannte den Reim. Cords Mutter hatte ihn zur Melodie eines Volkslieds gesungen, wenn die Familie durch den Wald wanderte, als dies noch gestattet war. Damals war der Wald ein sicherer Ort gewesen, durch den sie am helllichten Tag spaziert waren. Seine Mutter hatte seine kleine Hand gehalten, ihre Stimme hatte die Melodie des Reims getragen. Doch selbst dann war Cord erleichtert gewesen, wenn sie mit dem Singsang aufhörte. Es war, als hätte das Lied schon damals einen Schatten über die hellen Stunden geworfen.
Jetzt, viele Jahre später, flößte ihm der Kinderreim keine Angst mehr ein. Also stimmte er ein.
„*Acht durch vier macht zwei, *
eil’ zu mir herbei.“
Walter sah ihn mit großen Augen an.
„Komm, Kleiner, wir sind bei dir.“ Arnold boxte Walter gegen die Schulter.
Walter räusperte sich, bevor er leise in den Reim einstimmte. Seine Stimme zitterte, doch er sang weiter, bis Arnold ihn mit einem Lachen auf die Schulter klopfte.
Sie setzten ihren Weg fort und sangen alle drei gemeinsam, erst zaghaft, dann immer lauter:
„Vier und vier macht acht,
du hast an mich gedacht.
Acht durch vier macht zwei,
Eil’ zu mir herbei.“
Ihre Stimmen hallten zwischen den kahlen Buchen wider.
„Zwei mal drei macht sechs,
ich bin doch nur die Hex’.“
Er lachte, während Walter erschrocken zu ihm aufsah.
„Sechs und drei macht neun,
lass uns im Keller freu’n!
Neun und eins macht zehn,
ich lass’ dich nimmer geh’n.
Zehn durch zehn macht eins,
dein kleines Herz ist meins.“
Als sie verstummten, schien der Wald noch stiller zu werden. Mulmiges Schweigen breitete sich aus. Der Wind schien innezuhalten, als würde auch er lauschen.
Irgendwo knackte ein Ast, und die drei hielten unwillkürlich die Luft an, bevor sie zögerlich weitergingen.
Keiner wagte es, das Lied erneut anzustimmen.
Kurz bevor sie die Ruine erreicht hatten, blieb Cord stehen. „Seht nur.“
Im Schnee waren frische Schuhabdrücke.
„Das muss der Hennemann sein.“ Arnold sah sich um und leuchtete auf den hinter ihnen liegenden Weg. „Das sind vier Spuren, unsere drei und noch eine. Warum fällt uns das erst jetzt auf?“
„Weil im dichten Wald zu wenig Schnee lag“, antwortete Cord. „Daher haben wir ihn nicht bemerkt.“
„Und hier mussten wir das blöde Lied singen.“ Walter starrte auf die Spuren.
„Kein Grund zur Panik, Kumpel.“ Arnold deutete auf die Ruine. „Er ist genau dort, wo wir ihn haben wollen. Oder sieht das jemand anders?“ Er warf einen kurzen Blick zu Walter.
Walter schüttelte hastig den Kopf.
„Nein. Also dann los. Holen wir uns Cords Messer zurück.“
Sie schalteten die Lampen aus und gingen weiter – der Ruine entgegen.
Kurz vor dem Erreichen des Gipfels blieb Walter keuchend stehen. „Kurze Pause, Leute. Ich will nicht völlig fertig dem Irren gegenübertreten.“
Sie hielten an und suchten aus der Ferne die Ruine nach Hinweisen auf Elrik Hennemann ab. Da war nichts.
Stattdessen bemerkte Cord etwas anderes. Die Ruine war von Masten umgeben, die wie stählerne Skelette in den Himmel ragten. Sie ähnelten den Antennen, die beim Schloss in Anburg standen – mit Querstreben verbundene Metallsäulen, ähnlich den Starkstromleitungsmasten. Auf den Spitzen trugen sie zylinderförmige Behälter, die im Mondlicht schimmerten. Doch im Gegensatz zu denen in der Stadt warnten die Masten hier vor Ort keine Fluggeräte durch rote Leuchtsignale.
„Warum stehen hier so viele Antennen?“ Cord deutete auf einen nahe stehenden Mast.
„Ist doch jetzt egal“, murmelte Arnold. „Vielleicht irgendwas Militärisches. Oder einfach nur, damit das Mobilfunknetz funktioniert. Los, weiter.“
Walter schüttelte den Kopf. „Das sind keine Mobilfunkantennen. Die sehen anders aus.“
Schritt für Schritt folgten sie der Spur und betraten die Ruine durch einen eingestürzten Torbogen. Vom Hennemann war nichts zu sehen.
„Hennemann, zeig dich!“, rief Arnold. „Wenn du dich vor uns verbergen wolltest, hättest du keine Fußabdrücke hinterlassen dürfen.“
Walter zischte ihn an: „Bist du völlig übergeschnappt?“
„Entspann dich. Wir sind nicht gekommen, um uns vor ihm zu verstecken. Ich jedenfalls nicht.“
Cord knipste die Lampe an und der Lichtstrahl tanzte über die alten Mauern. Für einen Moment meinte er, einen Schatten zu sehen, der sich bewegte – oder war es nur das Flackern der Lampe?
„Los!“, sagte er. „Folgen wir seinen Spuren.“
Die Abdrücke im Schnee führten zu einer Mauer, vor der die Schneeschicht platt getreten war.
Walter richtete den Lichtstrahl auf Zigarettenstummel, die im Schnee lagen. „Der Hennemann. Er war hier.“
„Und dann ist er in diese Richtung gegangen.“ Arnold leuchtete auf eine Spur, die von der Mauer zum Fels führte, um den die Burg herum erbaut worden war.
Vergitterte Türen waren in den Stein eingelassen.
„Da geht’s in die Keller“, sagte Walter. „Wer weiß, was dort unten ist.“
In der Schule hatte Cord gelernt, dass die verzweigten Keller früher als Vorratsspeicher, Gefängnis und Quarantänelager für Aussätzige dienten. In jüngerer Vergangenheit brachten sich die Anburger vor Luftangriffen in Sicherheit.
Beim Gedanken an die Geschichten seiner Großmutter zog sich etwas in ihm zusammen. Sie hatte von Kälte und Dunkelheit gesprochen, von Nächten, in denen das Heulen des Windes und das ferne Dröhnen der Bomben ununterscheidbar waren. Einen ganzen Winter hatte sie dort gelebt und nur für ein paar Stunden am Tag eine Kriegsnotschule besucht, die meiste Zeit war sie mit dem Beschaffen von Feuerholz aus dem umliegenden Wald beschäftigt gewesen.
Jetzt, vor den vergitterten Türen, konnte Cord sich lebhaft vorstellen, wie sie damals hier Schutz gesucht hatten.
Die Spur endete vor einem Kellereingang, dessen rostige Eisentür weit offen stand. Eine Steintreppe führte in einem Bogen hinab in die Dunkelheit, aus der ihnen ein modriger Luftzug entgegenschlug.
Cord richtete den Lichtstrahl seiner Lampe abwechselnd auf den Kellerabstieg und auf die Spuren im Schnee.
Er brauchte einen Moment, um zu begreifen, was er da sah.
Sie waren nicht allein gewesen. Da war noch eine Spur.
Jemand war auf und ab geschlichen – barfuß.
„Hat der Irre seine Schuhe ausgezogen?“, fragte Arnold.
„Nein.“ Cord schätzte mit der Hand die Länge der Abdrücke ab. „Das sind kleinere Füße.“
Er starrte auf die Spuren, sein Atem bildete Wölkchen in der eisigen Luft. „Das … ergibt keinen Sinn. Wer läuft barfuß bei dieser bitteren Kälte?“
„Willst du damit sagen, hier ist noch jemand?“, fragte Walter.
„Na klar, die Hexe.“ Arnold lachte. „Sie holt sich dein Herz“, sagte er mit einem breiten Grinsen, doch seine Stimme traf nicht den Ton, den das Grinsen versprach. Dann packte er Walter am Kragen und krächzte: „Zehn durch zehn macht eins, dein kleines Herz ist meins.“
Walter versuchte, sich aus Arnolds Griff zu befreien.
„Lass ihn los“, sagte Cord. „Sollen wir uns gegenseitig an die Gurgeln gehen?“
Arnold gab Walter eine Kopfnuss und ließ ihn frei. „Du hast recht. Der Hennemann beobachtet uns und biegt sich vor Lachen.“ Er drehte sich um, spähte in die Dunkelheit – und flüsterte: „Ich traue ihm zu, dass er uns dabei filmt, wie wir uns hier in die Hosen machen.“
„Du meinst wohl, uns gegenseitig fertig machen?“ Walter warf Arnold einen vorwurfsvollen Blick zu.
Arnold setzte zu einer Antwort an, doch Cord unterbrach ihn.
„Ich gehe jetzt runter und hole mein Messer.“
Zu Walter sagte er: „Da unten erwartet uns niemand anderes als der Hennemann. Er ist für die Fußabdrücke verantwortlich. Und wir werden herausfinden, wie er das angestellt hat. Wenn du hier oben bleibst, ist das in Ordnung. Du warnst uns, falls du etwas bemerkst. Oder du kommst nach, wenn wir dich dort unten brauchen.“
„Schon gut, Cord“, sagte Walter und schluckte schwer, bevor er nickte. „Aber ich will, dass wir gemeinsam runtergehen. Wir halten zusammen.“ Seine Stimme war leise, doch sie zitterte nicht mehr.
Ein Hauch von Moder stieg aus dem uralten steinernen Keller empor und vermischte sich mit der beißenden Kälte der Winternacht.
Cord berührte behutsam das Gitter, das den Abgang in den Keller einst verschlossen hatte. Unter seinen Fingerspitzen ertastete er den verwitterten Rost, jede Unebenheit und Narbe vergangener Jahrhunderte.
Die drei leuchteten die ersten Stufen bis zur Biegung hinab. Einer nach dem anderen stiegen sie in den Keller ein.